Geschichte(n)

 

Mein Großvater war Landarzt.

Viele Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen hat er begleitet und behandelt.

Aufgrund der fehlenden Infrastruktur – damals gab es dort weder einen Frauenarzt noch ein Krankenhaus – hat er gemeinsam mit der Hebamme viel geburtshilflich gearbeitet. Ziel war es in erster Linie, dass die Mütter die Geburt überleben und die Kinder möglichst ohne bleibende Geburtsschäden zur Welt kommen.

Eine Arbeit oft sehr nah an den existenziellen Wendepunkten zwischen Leben und Tod.

Mittlerweile haben wir hier in Mitteleuropa eine der besten medizinischen Grundversorgungen. Trotzdem ist auch heute hier bei uns die Mütter- und Kindersterblichkeit bei der Geburt nicht Null.

Jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, jeder Mensch verdankt sein Leben einer Frau, die ihres dafür riskiert hat.

Tief in unserem Herzen wissen wir das alle.

 

Eine Tante meines Großvaters ist in jungen Jahren mit ihrem Kind im Bauch an einer Eklampsie gestorben. In jeder Familie gibt es solche oder ähnliche Geschichten.

Deshalb sind Schwangerschaft und Geburt oft angstbesetzte Ereignisse.

 

Nicht (nur) bei werdenden Eltern, - auch bei Ärzten.

So kommt es immer wieder zu medizinischer Überversorgung, - zu Untersuchungen und Eingriffen, die nicht wirklich notwendig gewesen wären, aber aus Sorge um Leben und Gesundheit von Mutter und Kind doch gemacht wurden.

 

Der Verlauf der Schwangerschaft und die Art und Weise, wie ein Kind geboren wird, haben aber in jedem Fall Auswirkungen.

 

Heute können wir uns – möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit – den Luxus leisten, uns nicht mehr nur um die existenziellen Überlebensfragen zu kümmern:

Lebt mein Kind?

Wir können auch auf die existenziellen Fragen der Lebensqualität hinschauen:

Wie lebt mein Kind?

 

Während bis vor einigen Jahren das Hauptaugenmerk der psychologischen Forschung auf der frühen Kindheit lag, gewähren uns heute die Erkenntnisse der Prä- und Perinatalpsychologie tiefe Einblicke in das Erleben ungeborener Kinder.

Was nehmen ungeborene Kinder wahr? Woran erinnern sie sich? Wodurch werden sie geprägt? Welche Auswirkungen hat die Geburt?

 

In diesem Sinne optimale Startbedingungen zu schaffen und der Lebensqualität von Eltern und Kindern von Anfang an das Gewisse Etwas hinzuzufügen, ist mir ein tiefes Anliegen.

Leidenschaftlich gerne stelle ich mein Wissen und meine Erfahrungen in den Dienst eines guten Lebens, - und vor allem eines guten Lebensbeginnes.